Das Thing

Nebenraumspricht sich nicht etwa wie englisch Ding mit einem gezierten „Tiäitsch“, sondern schön schlicht „Ting“.

Bei den alten Germanen war das Thing ein Versammlungsort, an dem sehr viel diskutiert wurde. Ähnliches schwebte auch den langhaarigen Gründern dieser Örtlichkeit vor. Einige Studenten, mit dem Geist und Engagement der 68er ausgestattet, gründeten 1974 den Verein „Jugend- und Studentenzentrum e.V.“. Sie wollten  einen Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im „Damals-Problem-Viertel“ Altstadt schaffen. Zudem sollte das  politische und gesellschaftliche Problembewusstsein geschärft werden.
Verschiedene ProBarjekte wurden ins Leben gerufen, etwa eine Kinderbetreungs- und eine Filmgruppe.
Im „Thingsbumskino“ eroberten unkommerzielle zeitkritische Filme die Leinwand. Schon wenige Monate nach der Gründung des Vereins wurde die Kneipe Thing gegründet und alsbald von einem Kollektiv geführt. 1978 hatte jemand die geniale Idee aus einem schmucklosen Hinterhof einen wunderbaren Biergarten zu machen. Mit den Einnahmen aus der Kneipe finanzierten die Studenten ihre gesellschaftspolitische Arbeit.
Den Verein gibt es seit 1985 nicht mehr.
Die Gaststätte bereichert noch heute das Augsburger Nachtleben. Das Thing hat eine wechselvolle Geschichte hinter und hoffentlich auch vor sich.

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